Zwischen Homeoffice und Aperitivo: Claudia Kromrei im Video
Wie wirkt Transformational Architecture in den Stadtraum, und welche Brücken lassen sich bei der Konzeption von Gebäuden in ihre Umgebung mitdenken? Was müssen Gebäude mitbringen, um vielfältiger genutzt zu werden? Claudia Kromrei, Architektin und Professorin aus Berlin, hat ihre Stadt während der Pandemie ganz neu erfahren. Ihr Büro der Zukunft ist nicht auf einen Raum beschränkt, sondern mäandert ungezwungen durch Situationen und Umfelder – und sucht nach Orten mit mehrfacher Codierung. Warum sie auch mal im Schaufenster eines Teppichstudios arbeitet, erklärt Claudia Kromrei im Video.
„Stellen wir uns vor, dass das gelingt: Dass wir all das, was wir zuletzt im Homeoffice vermisst haben, wieder in unseren Arbeitsalltag bringen. Ohne Dinge aufzugeben, die wir neu schätzen gelernt haben.“
Von Clara Böhm
Welche Orte oder Arbeitsumgebungen wären es, die uns diese Freiheit erlauben? Im Fall von Claudia Kromrei ist es eine Mischung aus gewohnten Arbeitsorten, vom eigenen Zuhause bis zum klassischen Office, und den Plätzen dazwischen, wo zufällige Begegnung und Zerstreuung möglich sind. Die Welt der neuen Arbeit, die zwischen Homeoffice und Büro changiert, besteht aus Sicht der Architektin aus alle jenen Orten, die zu Kreativität und konzentriertem Arbeiten jenseits des eigenen Küchentischs einladen. Manchmal auch einfach im Café, in dem es „den besten Espresso der Stadt“ gibt – und die nötige Ruhe zum Sortieren von Ideen dazu.
Zwischen Homeoffice und öffentlichem Raum: Orte mit mehrfacher Codierung
Vor allem aber, meint Kromrei, komme es auf die Zwischenflächen an, Räume, die nicht nur eine Funktion haben, sondern verschiedenste Nutzungen vereinen. Zum Beispiel ein Showroom von Teppichikone Jan Kath, dessen Schaufenster sich per Videoschalte kurzfristig in den Vorlesungsraum der Professorin für Architekturtheorie und -geschichte in St. Gallen verwandelt. Das Schaufenster ist bewusst gewählt, denn die Funktion der Präsentationsfläche gehört von Grund auf dazu, auch wenn aus den Passanten vor der Scheibe mal Studierende vor dem Screen werden.
Im Video sucht Kromrei mit uns die Orte der Interaktion auf, an denen auch spontane Begegnungen möglich sind und wo man mehr Persönlichkeit zeigen kann, als einfach im Büro. Gemeinsam entdecken wir auf einer Reise durch die Stadt ihr persönliches Netzwerk aus alten und neuen Orten – vielfältig wie die Arbeitsweisen unserer Zeit.
