Brainstorming im Holzkäfig – avantgardistisches Coworking-Konzept in St. Petersburg

Wo früher gewohnt wurde, steht heute ein gläsernes Aquarium im hölzernen Gitterkleid. In der Metropole St. Petersburg hat das junge Architekturbüro AMD ein kleines Coworking-Büro entworfen, das trennende Wände und andere Konventionen hinter sich lässt.
Coworking in St. Petersburg: Arbeiten in einer Lichtoase
Von Tanja Pabelick
Wenn es um das Thema „Arbeit“ geht, ist das Thema „Licht“ meist nicht weit: Dass die Lichtsituation Einfluss auf die Leistung und das Wohlbefinden am Schreibtisch hat, liegt auf der Hand. In einer ehemaligen Wohnung nördlich des Newa-Deltas in St. Petersburg ist die architektonische Inszenierung von künstlichem und natürlichem Licht zum Leitmotiv für die Umgestaltung geworden. Auf der 100 Quadratmeter großen Fläche wurden alle Wände entfernt, es entstand ein T-förmiger Raum, der sich in ein großes Rechteck und einen schmalen, flurähnlichen Annex aufteilt. Im Zentrum ließen die Architekten dann einen gläsernen Kubus landen. Darin sind die Gemeinschaftsküche und ein Besprechungsraum untergebracht, in den schlanken Außenbereichen reihen sich die Arbeitstische für bis zu zwölf Personen einseitig entlang der Fensterfront.


Eine als Gitter konstruierte Holzstruktur wird zum funktionalen Exoskelett der Box und bietet zugleich Regalwände für Dokumente und Bücher. „Unser Ziel war es, eine Coworking-Situation zu erzeugen, die wie eine Bibliothek und nicht wie ein Büro aussieht – und den Raum in einen psychisch angenehmeren Arbeitsplatz zu verwandeln“, erklären die jungen Architekten. Die Transparenz der Einbauten lässt das Licht aus dem einem Funktionsbereich noch im nächsten wirken. Tagsüber wird das natürliche Licht voll genutzt, während abends warmweiße Tischlampen die Arbeitsplätze und neutralweiße Strahler den Besprechungsraum erhellen.



