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Coworking im Park – transparente Arbeitslauben in Hollywood

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(Foto: Iwan Baan)

Coworking auf einem Parkplatz ist jetzt in Hollywood möglich

 

Von oben erinnert der vom spanischen Architekturstudio Selgascano gestaltete Coworking-Campus Second Home an sonnengelbe Seerosenblätter in einem Teich aus üppiger Vegetation. Die ovalen Dächer gehören zu 60 Bungalows, die sich mit einer Rundum-Verglasung nahezu unsichtbar machen und die Arbeitsplätze mitten in den Dschungel stellen.

 

Selegascano verwandelt Parkplatzfläche in einen grünen Coworking-Campus

Von Tanja Pabelick

In einer Ecke des ansonsten grün-gelben Grundstücks im Nordosten von Los Angeles steht ein weißer Block. Der zweistöckige Bestandsbau wurde 1964 vom Hollywood-Architekten Paul Williams gestaltet – und übernimmt im neuen Nutzungskonzept die zentralen Funktionen. In der für Los Angeles so typischen Architektur im Neo-Kolonialstil ist die Rezeption untergebracht, aber auch Restaurant und Café, ein Konferenzsaal und über 500 Arbeitsplätze finden sich hier. Von hier aus geht es in den Garten mit seiner ungewöhnlichen Bungalow-Landschaft. Sie setzt sich aus vier Haus-Typen zusammen, die einen engen Cluster aus insgesamt 60 ovalen Gebäuden bilden. Allerdings tritt die Architektur vor der Natur zurück: Die Büros sind bis auf Tischhöhe rundum verglast, und vor den Fenstern schließen sich auf gleicher Höhe Pflanzkästen an, auf die man von den ringförmigen Arbeitsflächen hinausblickt. Dadurch haben die Nutzer das Gefühl, mitten in der Natur zu arbeiten. Das Interior der Pavillons ist einfach, praktisch und zurückhaltend. Die Architekten erklären auch, warum: „Der Fokus liegt auf den Außenbereichen, was typisch ist für die Lebensweise in Los Angeles.“

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(Foto: Iwan Baan)
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(Foto: Iwan Baan)
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(Foto: Iwan Baan)

Tatsächlich ist ein entschleunigender oder inspirierender Spaziergang hier immer nur einen Schritt entfernt. 10.000 Pflanzen und Bäume, Schmetterlinge, Ameisen, Bienen und Eichhörnchen bevölkern den Park. Holzpfade und befestigte Wege aus Beton führen als dichtes Netz durch den Garten. Das ganze Areal ist ein grünes Labyrinth auf fast 8500 Quadratmetern – und dabei auch ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen in subtropischen Klimazonen. Die dicht platzierten Pflanzen senken die Temperatur und sorgen für Schatten; die voll verglasten Bungalows brauchen kaum künstliche Beleuchtung. Und: Aus 90.000 Quadratmetern bodenversiegelter Parkplatzfläche wurden 70.000 Quadratmeter Grün. „Wenn du die Welt zu einem besseren Ort machen willst, schau auf Dich selbst und sorge dann für Veränderung“, erklären die Architekten von Selgascano. Im Second Home Hollywood haben sie dafür nicht den Garten ins Büro geholt, sondern ein Büro mitten in den Garten gepflanzt.

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(Foto: Iwan Baan)
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(Foto: Iwan Baan)
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(Foto: Iwan Baan)