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Maximal minimal: Eine Kopenhagener Digitalagentur wird hygge

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Rasmus Dengsø

Aspekt Office hat für eine Digitalagentur einen Arbeitsort geschaffen, der mit Licht, Luft und ausgewähltem Scandi-Mobiliar so behaglich ist wie ein nordisches Wohnzimmer.

Von Tanja Pabelick

Work & Co gestaltet für Kunden wie Ikea, Apple oder Google virtuelle Welten, die zur Marke und ihrem digitalen Auftritt passen. Wenn es um ihr eigenes physisches Universum geht, wenden sie sich allerdings selbst an Experten – eben solche für reale Räume. Als das aus Brooklyn stammende Unternehmen zuletzt eine neue Niederlassung in Kopenhagen eröffnete, beauftragte es ein junges lokales Büro mit der Gestaltung. Aspekt Office wurde vor gerade einmal drei Jahren von den Designern Hans Toft Hornemann und Terkel Skou Steffensen gegründet und hat sich in kürzester Zeit mit seinen Interieurprojekten und Möbelentwürfen international einen Namen gemacht. Work & Co wählte das junge Büro auch wegen seines Standorts, denn die Innenarchitektur der Kopenhagener Niederlassung soll sich auf den kulturellen und designhistorischen Kontext beziehen.

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Scandi-Chic im Büro

Für Skandinavien heisst das: taktile und visuelle Wärme durch viel Holz, aber auch klare Linien und eine minimalistische Möblierung. Untergebracht ist das Büro in einem historischen Stadthaus von 1916, das mit seinen Betondecken und freiliegenden Abluftrohren schon fast brutalistisch anmutet. Die Interventionen wirken hier gleichzeitig als ästhetischer Support und Kontrast. „Die skandinavische Architektur ist eine Hommage an das natürliche Licht, lädt es ein und nutzt es als kraftvolles Gestaltungselement“,  erklären die Gestalter von Aspekt. Ihre Lösung ist einerseits hochfunktional, setzt aber durch sorgfältig ausgewählte Polstermöbel und wohnliche Möbelstücke weiche Akzente. „Wir wollten für ein harmonisches Gefühl sorgen, durch das die Räume mehr wie ein Zuhause als wie ein Arbeitsplatz wirken – getreu der dänischen Lebensweise, die eine behagliche Umgebung feiert.“

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Um dem Licht viel Wirkungsfläche zu geben, ist die Möblierung reduziert, zurückhaltend und maßgeschneidert. Aspekt hat alle Einbauten speziell für das Office-Layout entworfen und setzt auf geometrische und visuell unaufdringliche Lösungen, die der Funktion verpflichtet sind. Dazu gehören etwa ein Eichenregal, das von Wand zu Wand reicht und dadurch zum Teil der Architektur wird, ein sechs Meter langer Küchentisch und eine kleine Raumbox, in die sich die Mitarbeiter zum Telefonieren zurückziehen können. Sie ist einer der wenigen akustisch abgeschlossenen Bereiche in dem offenen Grundriss, der einerseits zur Zusammenarbeit einladen soll, aber in Zeiten des Social Distancing auch das Abstandhalten erleichtert. Said Dever Thomas, einer der Partner bei Work & Co.  findet, dass Aspekt die Arbeitsweise seines Auftraggebers gut verstanden hat. „Bei der Arbeit im Digitalen lassen wir uns oft von anderen Designformen inspirieren – Architektur, Kommunikation, Grafik. Hier haben wir einen Raum, in den wir gern kommen und in dem wir genau diese Art von Inspiration finden.“

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